Munich Re hat East African Crude Oil Pipeline nie versichert

Nun auch der Münchener Rückversicherungsriese. Die Munich Re hat sich zum umstrittenen Pipeline-Projekt geäußert und einige Dinge gerade gerückt. Zuletzt hatte die Hannover Re den Ausstieg erklärt. Nun ist auf einmal die Allianz in den Blick der NGOs geraten, die den Markt kritisch beobachten.

Sie führen bei Großprojekten – „über Reduktionsziele und Ausschlüsse hinaus“ – strenge ESG-Prüfungen durch, erklären die Münchener. „Die East African Crude Oil Pipeline haben wir infolgedessen in unserem direkten, fakultativen und Erstversicherungsgeschäft nicht versichert und unsere Underwriting-Community bereits vor rund einem Jahr entsprechend informiert.“ Mit den Richtlinien und Regelungen unterstreiche man sein Bekenntnis zur „Dekarbonisierung“ und zu „hohen ethischen Standards“ im Geschäft. Zuletzt hatte sich die Hannover Re aus dem Ölkonstrukt verabschiedet und den Druck auf die Munich Re so indirekt erhöht.

Applaus für die Entscheidung

Die Munich Re sammelt mit dem Ausschluss Pluspunkte bei der NGO Urgewald.  „Wir begrüßen die Entscheidung von Munich Re, die höchst kontroverse und klimaschädliche East African Crude Oil Pipeline von einer Versicherung auszuschließen. Sie war sicherlich überfällig, erklärt Regine Richter, „Versicherungs-Campaignerin“ der NGO. Jetzt müsse die Munich Re den nächsten Schritt gehen und das tun, was zur Erreichung der Klimaziele wirklich notwendig ist: eine vorbildliche Richtlinie verabschieden, die jegliche Unterstützung neuer Öl- und Gasprojekte vollumfänglich auf Konzernebene ausschließt. „Nur damit bewegt sich Munich Re wirklich im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel“, sagt Richter.

Alles gut bei deutschen Versicherern? Nicht aus Sicht von Urgewald: „Aus deutscher Perspektive fordern wir nun Allianz mit Nachdruck auf, ebenfalls EACOP öffentlich auszuschließen und eine umfassende Öl- und Gasrichtlinie zu verabschieden.“

Autor: VW-Redaktion