Frau bei Lloyd’s packt aus: „Hohe Absätze und viel Make-up sind Pflicht“

Und das sind noch die harmlosesten Vorwürfe, die die ehemalige Underwriterin Sophie Jarvis in einem Blog-Eintrag erhebt. „Ihr Frauen seid nur da, damit wir für euch Geld ausgeben“, zitiert sie einen männlichen Kollegen bei Lloyd’s. Sexismus und Alkohol seien an der Tagesordnung.

Die HR-Abteilung bei Lloyd’s würde nur Frauen nach ihrem Aussehen einstellen und dementsprechend hätten die Frauen auch bestimmte Kleider zu tragen, schreibtSophie Jarvis, „wenn die Frauen es weit bringen wollen.“ Wer eine Lunch-Box mitbringt, wird als „Lesbe“ beleidigt. Die bisexuelle ehemalige Lloyd’s-Chefin Inga Beale hätten männliche Kollegen hinter vorgehaltener Hand als „Muffmuncher“ (Muschileckerin) bezeichnet.

Jarvis geht auch auf den typischen Arbeitsablauf der männlichen Kollegen ein, die um elf Uhr ankommen und um 13 Uhr zum Mittagessen für zwei Stunden verschwinden und betrunken wiederkommen. Jarvis ist noch mit vielen Frauen, die aktiv bei Lloyd’s of London arbeiten, befreundet.Diese berichten, dass der von der Versicherungsbörse verhängte Alkoholverbot vor zwei Jahren nicht viel am vorherrschenden Sexismus am Arbeitsplatz verändert habe.