„Wir wissen derzeit zu wenig“: AIG-CEO Zaffino rätselt über die Folgen des Ukrainekriegs

Peter S. Zaffino, CEO bei AIG. Quelle: Business Wire

„Wir haben so eine Situation in der heutigen Zeit noch nicht erlebt“, sagt AIG-CEO Peter Zaffino während einer Telefonkonferenz zum Thema Ukrainekrieg. Es wäre eine „einzigartige Reihe von Umständen“, die jede Expositions- oder Deckungsanalyse komplex mache.

AIG habe „einige“ Ansprüche im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Krieg im Rahmen politischer Gewalt oder politischer Risikopolicen erhalten. Der Versicherer hat seine „beste Schätzung der endgültigen Verluste“, aktuell zurückgestellt. Allerdings sagte CFO Shane Fitzsimons, dass die Ereignisse in der Ukraine etwa 85 Millionen Dollar der insgesamt 274 Millionen Dollar an Katastrophenverlusten ausmachten, die AIG im ersten Quartal verbuchte. Insgesamt meldete das Unternehmen in Q1 einen Nettogewinn von 4,25 Milliarden Dollar, verglichen mit 3,87 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2021.

„Wir glauben nicht, dass die Auswirkungen wesentlich sein werden“, erklärte Zaffino auf der Grundlage einer internen Analyse der Exponierungen und der bekannten Schäden zum Krieg. Zudem habe das Unternehmen „mehrere Rückversicherungsprogramme zur Verfügung „.

Keine wesentlichen Verluste

Eines der Hauptprobleme der Versicherungsbranche im Ukrainekrieg ist die Luftfahrtbranche. Zum Thema erklärte Zaffino, dass es aufgrund der großen Aufmerksamkeit „einige Zeit“ dauern wird, bis alle relevanten Fakten und Auswirkungen vollständig bekannt sind. Ein Grund ist, dass Versicherungspolicen für Luftfahrtunternehmen und Leasinggesellschaften ausgestellt werden können, die für Kriegs- und Nicht-Kriegsgefahren gedeckt sind. Die Sanktionen der Europäischen Union und des Vereinigten Königreichs verlangten von den Leasinggebern die Beendigung der Leasingverträge, aber Russland verabschiedete ein Gesetz, das den heimischen Fluggesellschaften eine Neuregistrierung der geleasten Flugzeuge erlaubt, so Zaffino.

„Was wir nicht wissen, ist viel weitreichender“, fuhr er fort, denn das Ausmaß oder der Zeitpunkt der Verluste ist unbekannt. Ebenso bleibe ungeklärt, ob die Leasinggeber Anstrengungen unternommen haben, um die Verluste zu mindern. Das ist bei der Frage nach Entschädigung ein wesentlicher Punkt. „Das Ergebnis wird darüber entscheiden, welche Versicherungspolice anwendbar ist und wie hoch die verfügbare Deckung ist“, erklärt der AIG-CEO.

Autor: VW-Redaktion

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